Eishockey – eine brutale Sportart, bei der sich die Teams bis aufs Härteste attackieren. Also stellt sich die Frage, ob sie für Kinder geeignet ist.
In der Halle muffelt es leicht nach Schweiß, auf dem Eis wuseln glückliche Kinder herum, spielen sich den Puck zu, fallen hin und stehen wieder auf. Es wird sofort klar, dass hier der Spaß im Vordergrund steht. An der Seite stehen die Eltern und plaudern miteinander, reden mit dem Trainer oder schauen bloß ihren Kindern zu.
Zweimal im Jahr veranstaltet die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft im Eisstadion in Düsseldorf sein „Kids on Ice“. An diesem Tag dürfen sich Kinder zwischen fünf und sieben Jahren auf dem Eis probieren und testen, ob der Sport für sie geeignet ist. Denn Eishockey hat ein Nachwuchsproblem. Obwohl man annehmen könnte, dass viele Kinder den Sport gerne ausprobieren würden, gerade nach dem Erfolg der deutschen Eishockeymannschaft bei den olympischen Spielen, trifft dies nicht zu. „Die Kinder, die jetzt wegen Olympia kommen, sind Kinder, die zu alt sind. Unser Job ist es ja, Profis auszubilden“, so DEG-Präsident Michael Staade.
Auf die Frage, ob er Eishockey für gefährlich hält antwortet er mit Nein. Dieser Meinung sind auch die meisten anwesenden Eltern sowie Sacha Metzler. Seiner Meinung nach ist Eishockey genauso gefährlich wie jede andere Sportart auch. “Ich habe keine Angst. Auch w egen der Polster“. Sein Sohn ist vier Jahre alt und wollte schon immer Eishockey spielen. Auch Celina, fünf Jahre alt, ist begeistert von „Kids on Ice“. Bis jetzt hat sie bloß geritten, würde aber gerne mit Eishockey anfangen. Laut Ihrer Mutter saß sie „immer, wenn Eishockey kam, begeistert vorm Fernseher“.
Dennoch gibt es auch Eltern, die nicht damit einverstanden wären, dass ihre Kinder Eishockey spielen. „Er ist Tennisspieler und dabei wird er auch bleiben“ meinte Thomas Mutter. Und mit ihrer Sorge ist sie nicht allein, denn Viele finden, dass Eishockey eine der gefährlichsten Sportarten ist. Jedoch bestätigte der Verbandsarzt des Deutschen Eishockey-Bundes, Dr. Andreas Gröger, in einem Gespräch mit der Ärzte Zeitung: “Als Kontaktsport ist das Eishockey natürlich gefährlicher als etwa das Schwimmen. Aber es ist nicht so verletzungsträchtig wie es von außen den Anschein hat“. Denn die meisten Verletzungen passierten durch Fremdeinwirken des Gegners, so DEB-Arzt Gröger. Er würde „Eishockey keinesfalls als brutale Sportart bezeichnen“.
Für die jungen Spieler zählt Eishockey nicht zu den gefährlichsten Sportarten. Letztlich bleibt die Entscheidung den Eltern überlassen, was ihnen für ihre Kinder bedeutender erscheint: der hohe Spaßfaktor oder die Risiken einer körperbetonten Mannschaftssportart.