Von Miriam Marten
Ein Skatepark, ein Spielplatz und viele freie Grünflächen, an denen täglich Personen flanieren und sich zum Entspannen hinsetzen. Ist das ein Freiraum?
Entlang des Weges von der Zoobrücke bis zum Kern des Parks gibt es für mich viel zu beobachten. Die Brücke, über die ich laufe, scheint schon etwas älter zu sein. Sie hat eine hellblaue, ausgeblichene Farbe und das Geländer weist an vielen Stellen Rost auf. Da die Wendeltreppe der Brücke auch viele Fahrradfahrer nutzen, befinden sich auf dem Weg viele Reifenspuren. Oft sehr dunkel, als wäre jemand mit quietschenden Reifen durch die engen Kurven der Wendeltreppe gefahren. Unten angelangt sehe ich viele Bäume und eine große Wiese, dort spielen eine paar Männer mittleren Alters Fußball. Auf den Wegen laufen viele Leute mit ihren Kindern, aber auch Jogger sind trotz des frischen und bewölkten Wetters in kurzer Sportmontur unterwegs. Es ist windig. Die Blätter fegen durch die Gegend. Ich setze meinen Weg fort und laufe zum Ufer des Rheines. Immer wieder kommen mir Spaziergänger entgegen.
Steffen Ott, der mit seinem Hund unterwegs ist, findet, dass der Rhein ein persönlicher Freiraum von ihm ist. Er geht hier gerne spazieren und genießt es, hier im Park seine Freizeit nach seinen Wünschen zu gestalten. Er mag die Nähe des Wassers, zum Angeln und, dass hier alles nicht so „zugebaut“ ist wie im Rest der Stadt. „Man hat es hier schön grün und das ist auch besonders gut fürs Tier.“ Um ihn herum befinden sich nicht nur Familien und Jugendliche. Auch drei Angler versuchen gerade einen Fang zu machen. Sie stehen unmittelbar neben dem Fluss, stecken ihre Köder an und holen mit ihrer Angel aus. Als ich entlang des Rheins laufe, bemerke ich den unebenen Boden. Unter meinen Schuhen knirschen die vielen kleinen Steine und Muscheln, die am Ufer liegen. Einen Fisch sehe ich nicht.
Drei Jugendliche kommen mir mit ihren zwei Hunden entgegen. Zu dem Begriff “Freiraum“ fallen Gerry, Joel und Tracy sofort „Freiheit“ und „ mit Freunden rausgehen“ ein. Im Sommer verbringen sie hier am Rhein am liebsten Zeit. Sie lieben die frische Luft, die Aussicht auf den Dom und die Muscheln. Die einzigen Sachen, die sie bemängeln, sind die kaputten Glasflaschen, die vereinzelt zwischen den Steinen liegen. Auch ein anderer Besucher klagt über den Müll, der vor allem im Sommer vermehrt am Rheinufer zu finden ist. Dass sich viele Leute am Rhein aufhalten, kann ich an den Steinen erkennen. Manche sind zu einer Sitzecke mit einer kleinen Feuerstelle umgestellt und gestapelt worden.
Steine flitschen übers Wasser. Benjamin Nagelschmidt steht mit seinem Sohn am Wasser und probiert mit ihm die Steine übers Wasser hüpfen zu lassen. Benjamin ist in Köln-Deutz groß geworden und somit auch mit dem Rheinpark. Er geht gerne mit den Kindern auf den Spielplatz oder trifft sich abends mit ein paar Freunden auf ein Bier. Vom Ufer zurück geht es für mich wieder Richtung Brücke. Auf meinem Weg dorthin treffe ich Kai, der am Skatepark steht.
Besonders toll findet er den Rheinpark „zum Entspannen, der Masse zu entgehen und Spaß zu haben“. Für ihn ein idealer Freiraum.
Viele sehen den Rheinpark als einen Ort zum Entspannen oder Unternehmen. Sie fühlen sich dort sehr wohl, sind deshalb auch gerne dort. Egal ob am Skatepark, am Rheinufer oder auf der Wiese. Überall halten sich Leute auf und nutzen ihren persönlichen Freiraum.